Tabaksorten im Vergleich: Kennst du die Unterschiede zwischen Virginia, Burley und Orient?

Tabak wird aus den Laubblättern von Pflanzen der Gattung Nicotiana (Tabak) hergestellt. Von dieser Gattung gibt es über 60 verschiedene Arten. Für die Tabakproduktion sind nur zwei davon relevant – der Virginische Tabak und der Bauern-Tabak.

Aus diesen Arten werden die Tabake Virginia, Burley und Orient hergestellt. Wie gut kennst du dich schon mit diesen Tabaksorten aus? In diesem Beitrag stellen wir dir die drei Tabaksorten, ihre Unterschiede und Besonderheiten vor.

Über die Tabakpflanze, den Tabakgrad und die Tabaksorte

Geerntete Tabakblätter müssen getrocknet werden, bevor sie weiterverarbeitet werden können. Bis zu 90 % ihrer Feuchtigkeit werden bei der Trocknung entzogen. Sobald die Blätter den richtigen Trocknungsgrad erreicht haben, werden sie nach Blattstand, Farbe und Qualität sortiert.

Die Zigaretten, die du rauchst, enthalten Mischungen aus verschiedenen Tabaksorten. Dafür werden Virginia-Tabak, Burley-Tabak und Orient-Tabak verwendet.

Hier hören die Unterschiede aber nicht auf. Die drei Hauptsorten werden in weitere Untergruppen eingeteilt. Diese werden nach Anbauort, von welchem Teil der Pflanze der Tabak abstammt und anderen Merkmalen wie Farbe, Konsistenz und Reife unterschieden.

Eine Tabakpflanze kann also verschiedenen Graden von Tabakblättern abstammen. Der Tabakgrad und dessen sensorische, physische, chemische und visuelle Aspekte werden durch die Position des Blattes an der Pflanze bestimmt.

Dem Tabakpflanzenanbauer werden die Blätter von Blattkauffirmen abgekauft. Diese Firmen sortieren die Tabakblätter nach Grad und bringen die vorsortierten Blätter zum Dreschen – hierbei werden die Stängel von der Blattspreite getrennt. Mit dieser Trennung kann der Feuchtigkeitsgehalt in den Tabakblättern besser kontrolliert werden. Anschließend werden die Blätter während des Reifeprozesses mehrere Monate gelagert.

Die verschiedenen Tabake im Überblick

Die wichtigsten Tabaksorten sind Virginia, Burley und Orient. Die Namen dieser Tabake sind nicht nur ein Hinweis auf ihren Anbauort, die Blattart oder die Trocknungsmethode. Tabakexperten verbinden damit auch den Charakter und Geschmack eines Tabaks.

Virginia-Tabak

Diese Tabaksorte ist nach dem gleichnamigen Bundesstaat benannt. Denn hier wurde der Tabak das erste Mal kultiviert. Aufgrund seiner orangegelben Farbe, die durch die Heißlufttrocknung entsteht, bezeichnen Tabakexperten Virginia-Tabak auch als „hellen Tabak“. Der Tabak wird in subtropischen Regionen wie im US-Bundesstaat Georgia, Simbabwe oder im Süden Brasiliens angebaut.

Die Heißlufttrocknung macht den Tabak handlich, trocken und mindert das Schimmelrisiko. Der Nikotingehalt von Virginia-Tabak liegt zwischen 1 % und 3,5 % und die Zuckerwerte zwischen 5 % und 25 %. Virginia-Tabake haben einen natürlich süßen und aromatischen Geschmack.

Virginia-Mischungen enthalten nur Virginia-Tabak, der an der heißen Luft getrocknet wurde. Die Mischung enthält keine Geschmacksverstärker oder Aromen.

Burley-Tabak

Die Tabakpflanze wächst bis zu 1,5 m hoch. Sie hat eine grüne Farbe, ist aber heller als die Virginia-Tabakpflanze. Im Gegensatz zum Virginia-Tabak benötigt Burley-Tabak einen schwereren Boden und eine stärkere Düngung. Burley wächst in Indonesien, Malawi, Mittelamerika, Uganda und in den USA.

Durch die Lufttrocknung nach der Ernte hat Burley-Tabak einen sehr geringen Zuckeranteil. Aufgrund dessen hat der Tabak auch eine braune Farbe und einen zigarrenähnlichen Geschmack.

Zigaretten, die Burley-Tabak enthalten, produzieren einen dunklen und intensiven Rauch. Um den natürlichen Zucker zu ersetzen, der durch die Lufttrocknung im Burley-Tabak verloren ging, wird dem Tabak Melasse oder Lakritze hinzugefügt.

Orient-Tabak

Die Tabakpflanze ist kleinwüchsig und besonders widerstandsfähig. Orient-Tabak wächst besonders gut in heißen Gebieten – beispielsweise in der Türkei oder dem Nahen Osten. Die Bedingungen, unter denen die Tabakpflanze wächst, sorgen für einen sehr milden, süßlichen und stark aromatischen Geschmack. Das Aroma entwickelt sich durch die trockenen Konditionen. Um sich vor dem Austrocknen zu schützen, formt die Tabakpflanze eine Wasserschicht um ihre Blätter. Diese Schicht aus Wasser enthält aromatische Öle.

Durch die Trocknung an der Sonne wird dieses Ergebnis verstärkt. Aus diesem Grund kann eine Orient-Mischung bis zu 100 % aus sonnengetrocknetem Tabak bestehen.

 

Wie du siehst: Es gibt einige verschiedene Tabaksorten, die sich vor allem im Geschmack und Aroma unterscheiden. Da du jetzt die Unterschiede kennst, kannst du dich auf Entdeckungsreise begeben, die verschiedenen Tabake ausprobieren und deine Lieblingssorte finden.

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