Büdchen, Trinkhalle oder Kiosk sind aus der deutschen Einzelhandelsszene nicht wegzudenken. Der Austausch und Umgang mit Menschen stehen hier im Mittelpunkt. Dir könnte diese Arbeit Spaß machen? Wenn du dir vorstellen kannst, dich selbstständig zu machen und dein eigener Chef zu sein, wäre vielleicht das Eröffnen eines Kiosks für dich eine Option. Bevor du loslegst, solltest du dich vorher über Businessplan, Konzept und Versicherungen informieren, denn die gehören bei der Selbstständigkeit im Einzelhandel auch dazu.
All dieser Planungsaufwand kann sich lohnen. Kioske sind auch in Deutschland beliebte und gern besuchte Orte. Damit stellen sie auch eine stabile Einnahmequelle dar. Ein Aspekt, der sich in den letzten Jahren im Einzelhandel und unter Selbstständigen gleichermaßen herumgesprochen hat. Neben Unternehmensketten oder Kiosken, die einem Franchise unterstehen, gibt es auch einzelne, private oder selbstständige Betreiber. Egal, für welches Geschäftsmodell du dich entscheidest: Um einen Kiosk zu eröffnen, musst du ein paar Dinge beachten.
Die aktuelle Lage ist natürlich alles andere als optimal, um in die Selbstständigkeit zu starten. Doch Kioske stellen auch jetzt einen wichtigen Ort dar, an dem sich Menschen begegnen und sich – auf Distanz – austauschen können. Einen Kiosk zu eröffnen, ist also nach wie vor eine gute Entscheidung. Viele Zukunftsperspektiven gibt es auch weiterhin. Gerne unterstützen wir dich bei deinem Vorhaben. Melde dich hier für eine kostenlose Beratung an:
Der Kiosk hat nicht nur viele Bezeichnungen, es gibt auch verschiedene Konzepte. Darum mach dir vorab Gedanken darüber, welche Art von Kiosk du eröffnen willst:
Wenn du diese Fragen für dich selbst geklärt hast, sind die nächsten Schritte weitaus einfacher zu bewältigen. Vielleicht hast du auch Lust, einen Blick in unseren Leitfaden „Social-Media-Marketing für Kioske“ zu werfen, Social-Media-Marketing zu verstehen und selbst für dein Späti, dein Büdchen, deine Bude oder Trinkhalle erfolgreich einzusetzen.
Um einen Kiosk zu eröffnen, brauchst du weder eine spezielle Ausbildung noch bestimmte Zertifikate oder Genehmigungen. Eigentlich brauchst du nur einen Gewerbeschein, den du dir beim Gewerbeamt holen kannst. Nach der Anmeldung wird sich das Finanzamt bei dir melden. Sie wollen dann von dir wissen,
Das Finanzamt benötigt diese Informationen, um festzulegen, wie hoch die Besteuerung für dein Vorhaben ist. Hierfür füllst du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus. Anschließend erhältst du eine Steuernummer, die du ab sofort auf allen deinen Rechnungen angeben musst.
In deinem Kiosk willst du auch selbst zubereitete Lebensmittel anbieten? Dann brauchst du neben Gewerbeschein und Steuernummer ein Gesundheitszeugnis. Beim Gesundheitsamt vor Ort wirst du über allgemeine Bestimmungen zur Hygiene im Lebensmittelbereich aufgeklärt.
Ein weiteres Must-have als Kioskbetreiber: eine Mitgliedschaft bei der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK). Diese benötigst du, da auch die IHK über deinen Status als Selbstständiger und deine Gewerbemeldung informiert wird.
Kaufmännisches Know-how oder erste Erfahrungen im Einzelhandel sind praktisch, aber kein Muss. Was du als Kioskbetreiber können musst: deine Aus- und Eingaben im Auge haben. Du solltest dich auch immer darum bemühen, Geld in der Kasse zu haben – es ist nie verkehrt, für schlechte Zeiten etwas auf der Kante zu haben. Daneben gilt es auf die Buchführung zu achten und regelmäßig Steuern zu zahlen. Anfangsschwierigkeiten wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Weg gehen, wenn du dich während deiner Gründung gut informierst. Auf diese Weise sammelst du auch schon erstes betriebswirtschaftliches Wissen. Den Rest lernst du ganz im Sinne von „Learning by Doing“ im Rahmen deiner Kioskarbeit.
Weitere Fähigkeiten, die du als Kioskbetreiber benötigst, haben mit Kontakt zu Menschen zu tun. Der tägliche Umgang mit ihnen sollte dir keine Last sein, sondern Spaß machen. Eine gute Kondition schadet auch nicht, schließlich hast du es mit langen Arbeitszeiten zu tun. Neben den Öffnungszeiten wirst du auch Zeit mit Wareneinkauf, Abrechnung, Steuererklärung, Lieferanten und vielleicht mit der Einarbeitung eigener Mitarbeiter verbringen.
Es kommt ganz darauf an, für welche Rechtsform du dich bei deiner Gewerbeanmeldung entschieden hast. Wenn du einen Kiosk eröffnen willst, kann es sinnvoll sein, ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaft, beispielsweise GbR, zu gründen. Bei diesen Rechtsformen musst du auf deine Gewinne eine Steuer – die sogenannte Einkommensteuer – zahlen. Wenn du die Steuererklärung machst, reicht es aus, eine einfache Einnahmen-Überschussrechnung beim Finanzamt abzugeben.
Daneben fällt regelmäßig eine Gewerbesteuer an. Die Höhe wird von Stadt oder Gemeinde vor Ort erhoben. Diese Steuer zahlst du für einen Gewinn, der über 24.500 Euro liegt.
Als Kapitalgesellschaft – haftungsbeschränkte UG oder GmbH – zahlst du auf deinen Gewinn 16 Prozent Körperschaftssteuer und bist gewerbesteuerpflichtig. Eine Abgeltungs- beziehungsweise Kapitalertragssteuer ist zu bezahlen, wenn du deine Gewinne an eine Reihe von Gesellschaftern ausschüttest – derzeit etwa 26 Prozent.
In Deutschland werden Waren mit unterschiedlichen Steuern belegt – diese können bei 19 oder 7 Prozent Umsatzsteuer liegen.
Ohne ein gewisses Maß an Absicherung ist es wahrscheinlich, dass du für viele Kosten selbst aufkommen musst. Das muss nicht sein. Eine Betriebshaftpflichtversicherung schützt dich vor Schäden, die du, deine Mitarbeiter oder eine außenstehende Person verursacht haben.
Ansonsten musst du selbst entscheiden, welche Versicherungen du beanspruchen willst oder nicht. Überlege, welche Absicherungen für deinen Kiosk sinnvoll sein könnten, ob Risiken bestehen und wie du mit solchen Fällen selbst umgehen würdest.
Ja, du brauchst einen Businessplan. Dank solch eines Plans lernst du dein Unternehmen von einer anderen Seite kennen. Auch viele Monate oder Jahre später kannst du dich an Details erinnern, mit denen du dich ohne Businessplan nie beschäftigt hättest.
Falls du nicht genügend Eigenkapital für deinen Kiosk hast, brauchst du diesen Plan, um Geldgeber von deiner Idee zu überzeugen. Nur mit einem Businessplan sicherst du dir eine Finanzierung.
In einem Businessplan steht, was für Ware du zu welchen Preisen verkaufen willst, wer bei dir kaufen wird, der Standort sowie die Gründe für die Standortwahl, wie du dich mit deinem Angebot von der Konkurrenz abhebst, wie hoch deine Gewinne, Kosten und Umsätze sein werden und wie viel Geld du für die Umsetzung deiner Idee benötigst.
Mit günstigen Preisen kannst du deine Kundschaft nicht von dir überzeugen. Der Grund: Viele Waren, die in einem Kiosk verkauft werden, unterliegen einer Preisbindung. Die Lösung: Achte darauf, dass du dein Sortiment passend zu deinem Standort, deinen Kunden und deiner Kioskidee zusammenstellst. Übertreibe es dabei aber nicht. Denn eine zu große Auswahl überfordert Kunden und du brauchst auch ausreichend Platz zum Lagern deiner Ware.
Wenn du zu einem kulinarischen Nachbarschaftstreff für die Umgebung werden willst, beachte, dass dein Kiosk dann unter das Gaststättengesetz fällt. Du musst dann diverse Auflagen erfüllen und bestimmte Konzessionen für viel Geld kaufen. Wenn du einen guten Businessplan mit einem Finanzierungsplan hast, findest du schnell heraus, ob sich dieser Aufwand wirklich für dich lohnt.
Die Wahl des Standorts ist erfolgsentscheidend. Du musst dort sein, wo sich auch der Großteil deiner Kunden befindet. Überall dort, wo sie sich aufhalten, hast du gute Aussichten auf Erfolg. Halte aber auch nach Knotenpunkten – beliebte Einkaufsstraßen und -passagen oder Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs – Ausschau.
Sei dir aber bewusst, dass solche Standorte teuer sein können. Bevor du einen Vertrag unterschreibst, solltest du alle anfallenden Kosten durchrechnen und herausfinden, ob sich eine hohe Miete später rechnet oder nicht.
Versuche, eine Balance zwischen einer geeigneten Lage und einer kostengünstigen Miete zu erzielen. Mancher Standort entpuppt sich vielleicht auf den zweiten Blick als geeignet.
Für die Einrichtung deines Kiosks und die Erstausstattung mit Produkten geht ein großer Anteil deines Startkapitals drauf. Du kannst ein wenig Geld sparen, wenn du deinen Kiosk zweckmäßig ausstattest. Von deinen Lieferanten kannst du Kühltruhen und Displays erhalten, wenn du deren Ware dort platzierst. Dann brauchst du nur noch Regale zum Lagern und einen Tresen zum Verkaufen.
Denk daran, dass du das Kapital nicht nur für diese Investitionen benötigst. Du musst auch deine Liquidität absichern können, denn am Anfang sind deine Einnahmen vielleicht nicht so hoch. Mithilfe deines Businessplans weißt du aber, wie viel Geld du insgesamt investierst und wann der Zeitpunkt kommt, an dem du erste Gewinne erzielst.
Wie hoch dein Startkapital sein muss, hängt von vielen Faktoren wie Miete oder der Ware ab, die du anbieten willst. Ein guter Startpunkt für deine Berechnungen sind etwa 30.000 Euro – die Zahl stellt allerdings das absolute Minimum für ein Startkapital dar.
Diese Möglichkeiten kannst du nutzen, um einen Kiosk zu eröffnen:
Bei all den Plänen und Konzepten sollten deine Kunden aber nicht zu kurz kommen. Der Erfolg deines Kiosks hängt schließlich davon ab, ob du die Wünsche und Bedürfnisse deiner potenziellen Kunden nicht nur kennst, sondern auch aktiv jeden Tag lebst und erfüllst. Mithilfe deines Businessplans kannst du diese ermitteln und festhalten.
Sprich deine zukünftigen Kunden aber auch an und frage sie – vielleicht im Rahmen einer kleinen Straßenumfrage – was sie sich Wünschen und in deinem Kiosk gerne kaufen würden. Mit diesem Wissen kannst du gegebenenfalls noch dein Geschäftsmodell ändern oder an deiner Businessidee feilen. Frage aber immer wieder nach, denn Kundenbedürfnisse ändern sich und daran solltest du dich anpassen.
Unser Leitfaden „Social-Media-Marketing für Kioske“: Auf 8 übersichtlich gestalteten Seiten erklären wir dir alle Dinge, die du für die Planung und Umsetzung brauchst: