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Gastronomie und die Pandemie: Wie geht es der Branche heute?

Geschrieben von Clarissa | 26.08.2021 06:52:27

Bars, Cafés und Restaurants dürfen nach einer gefühlten Ewigkeit wieder Gäste empfangen. Doch wie in vielen anderen Branchen hat das vergangene Jahr auch in der Gastronomie seine Spuren hinterlassen. 

Vielen gastronomischen Einrichtungen fehlt das Personal; in manchen Regionen ist der Personalmangel gravierend. Nur wenige Betreiber können ihren Arbeitnehmenden eine Vollzeitbeschäftigung anbieten. 

Da die Gastronomie nach wie vor mit sofortigen Regulierungen rechnen muss, erschwert dies auch ihre Kalkulationen und Wareneinsätze. Kommen Unwetter und Regen hinzu, müssen Gastronomen weitere Einbußen in Kauf nehmen.  

Vielerorts unterschätzen die Gäste und die Öffentlichkeit die Situation, in der sich die Branche derzeit befindet. Denn diese ist eine andere als noch vor den ersten Einschränkungen und Regulierungen: Das Angebot auf Speisekarten ist kleiner, die Preise sind deutlich höher und die Öffnungszeiten wurden angepasst. 

Wie hat die Pandemie die Gastronomie noch verändert? Wie wird es mit der Branche weitergehen? Auf diese Fragen geht der folgende Beitrag ein. 

Im Sommer spielt sich viel an der frischen Luft ab. Das gilt auch für die Außengastronomie. Hast du alles, was du dafür benötigst, zur Hand? Falls dir noch Zubehör oder Alltagshelfer fehlen, solltest du dir die Heimatgenuss-Produkte der Marke Ducal anschauen – für Gastronomen sind diese kostenlos. 

Fünf Aspekte, die sich in der Gastronomie verändert haben

Der gastronomische Bereich musste sich innerhalb sehr kurzer Zeit an viele Veränderungen anpassen, die auch aufgrund der Pandemie entstanden. Viele Betreiber trotzten der Krise, erfanden sich neu oder optimierten ihre Angebote. Dabei waren Kreativität und auch ein gewisses Händchen für digitale Lösungen gefragt. Es gibt fünf Entwicklungen, die die Gastronomie sehr stark geprägt haben und derzeit immer noch verändern.  

1. Einführung von Abhol- und Lieferservices

Das Alltagsgeschäft war aufgrund der Regulierungen nicht möglich. Die Lösung in diesem Fall hieß Abholservice. Gerichte wurden zubereitet; der Kunde holte diese im Café oder Restaurant ab – Regelungen wie Abstandhalten konnten problemlos und direkt umgesetzt werden. 

Einen funktionierenden Lieferservice auf die Beine zu stellen, war schon schwieriger. Denn dazu brauchte man finanzielle Mittel, die vielen kleinen Betrieben zu diesem Zeitpunkt fehlten. Schließlich waren nicht nur Fahrer, sondern auch geeignete Auslieferungsfahrzeuge nötig. Mit der Unterstützung von Unternehmen, die Fahrer und Fahrzeuge zur Verfügung stellten, konnten einige Restaurants ein wenig Umsatz machen.  

Viele Kunden haben sich bereits an diese Möglichkeit gewöhnt und werden den Lieferservice ihres Lieblingsrestaurants vermutlich auch in absehbarer Zeit häufiger in Anspruch nehmen.

2. Onlinepräsenz als Anlaufstelle für (treue) Kunden

Auch die Laufkundschaft fehlte vielen gastronomischen Einrichtungen während der Ausgangsbeschränkungen im Jahr 2020 und Anfang 2021. Für viele Bars, Cafés und Restaurants wurde damit die eigene Webpräsenz zum Aushängeschild ihres Geschäfts. Nur auf dem digitalen Weg waren Kunden über diesen Zeitraum hinweg noch zu erreichen. Ein Grund mehr für die Betreiber, Websites zu optimieren oder neu aufzusetzen.  

Vielen Betreibern und Betrieben wurde die Wichtigkeit einer Website und die Auffindbarkeit auf Google Maps erst während der Pandemie richtig bewusst. Heute sind diese digitalen Bausteine ein elementarer Bestandteil des Marketings und der Kommunikation mit Kunden.  

3. Kommunikation zwischen Gast und Gastgeber

Auch die Art und Weise, wie Gäste und Gastgeber miteinander kommunizieren, hat sich verändert. Kunden mussten über neue Angebote wie Abhol- und Lieferservice oder neue Öffnungszeiten informiert werden. Gastronomen entdeckten viele digitale Kommunikationskanäle für sich. 

Bars, Cafés und Restaurants verschickten E-Mails und Newsletter an ihre Kunden, um diese auf dem Laufenden zu halten. Messenger wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Telegram wurden genutzt, um Kundenbestellungen für den Lieferservice entgegenzunehmen. In den sozialen Netzwerken bewarben Betreiber aktuelle Angebote wie beispielsweise Mittagsgerichte und -Menüs. 

Viele Betreiber nutzen diese Kommunikationskanäle auch weiterhin, um mit ihren Kunden aus nah und fern in Kontakt zu bleiben. 

4. Einführung und Anpassung von Hygienekonzepten

Eine der größten Herausforderungen für Restaurantbetreiber bestand in der Überarbeitung und Anpassung ihrer bestehenden Hygienekonzepte. Regelmäßiges Säubern sanitärer Anlagen und das Desinfizieren der Hände sind nur einige der vielen Maßnahmen, die es zu beachten gilt. All diese Regelungen stellen für Betreiber von Bars, Café und Restaurants einen zusätzlichen Arbeitsaufwand dar. 

Doch falls in Zukunft ähnliche Situationen auftreten, sind Gastronomen (besser) vorbereitet und können entsprechend agieren. 

5. Homeoffice und dessen Einfluss auf die Gastronomie

Viele Menschen wurden während der Pandemie zum Arbeiten nach Hause – in das sogenannte Homeoffice – geschickt. Mittagessen gab es von nun an in den eigenen vier Wänden und nicht mehr in der Kantine oder im Café um die Ecke – eine schwierige Situation für Gastronomen. 

Kundschaft während der Mittagspause fehlt und wird auch in absehbarer Zeit selten anwesend sein. Für Betreiber bedeutet dies weitere Anpassungen für ihren Wareneinkauf. Neue Ideen müssen entwickelt werden, um Kunden das eigene Essensangebot wieder schmackhaft zu machen. 

Aussicht: Wie wird es in Zukunft weitergehen? 

Bars, Cafés und Restaurants nutzten das direkte Umfeld, um neue Konzepte auszuprobieren. Parkanlagen wurden als Gastraumersatz erschlossen oder Gewächshäuser in improvisierte Küchen umgebaut. Kurzum: Der öffentliche Raum wurde von der Gastronomie erobert. Stadt- und Straßenbilder veränderten sich

Biergärten, Familienfeiern und Festivals wird es wieder geben. Doch wir müssen alle lernen, mit Abstandsregeln, Hygienevorschriften und vielen weiteren Regelungen umzugehen. Gastronomie könnte für die breite Öffentlichkeit aufgrund des Quasi-Stillstandes einen neuen, noch wichtigeren Stellenwert erhalten.  

Essen gehen ist wieder etwas Besonderes. Bewusster Genuss steht im Fokus und verdeutlicht den Gästen, dass essen gehen ein wichtiger Teil von Lebensqualität sein kann.  

Tipps für Gastronomen 

Folgende Hinweise helfen vielleicht dem einen oder anderen Gastronomen dabei, neue kreative Ideen zu entwickeln. 

Kosten bei Zubehör und Alltagshelfern sparen 

Feuerzeuge, Aschenbecher, Kugelschreiber, Bierdeckel – all diese Kleinigkeiten dürfen in Bars, Cafés und Co. nicht fehlen. Auch in der Außengastronomie sind deine Kunden immer wieder auf der Suche nach diesen kleinen Helfern. Zwar stellen sie nur einen kleinen Posten deiner Gesamtkosten dar, aber du kannst dennoch Kosten sparen, wenn du weißt, wo du diese kostenlos beziehen kannst. 

  • Eine Kombination aus Gutschein und Bierdeckel wurde für die Kampagne „Duisburger Deckel“ entwickelt. Der Bierdeckel konnte überall gekauft werden. Kunden waren dann in der Lage, diesen wie einen Gutschein bei ihrem Lieblingslokal einzutauschen. Betriebe können den Deckel nach einer Registrierung auf der gleichnamigen Website bei der Tourist-Information in Duisburg abholen.

Du kannst zum Beispiel die Heimatgenuss-Produkte der Marke Ducal nutzen. Sie bieten Feuerzeuge, Aschenbecher, Kugelschreiber und Bierdeckel Gastronomen kostenlos an. 

Gutscheine verkaufen 

Viele Betrieben haben sich während der Ausgangsbeschränkungen mit dem Verkauf von Gutscheinen über Wasser gehalten. Das kann auch jetzt noch sinnvoll sein. Viele Menschen mussten sich während der Pandemie jeden Tag selbst etwas kochen. Der Wunsch nach einem Besuch im Café oder Restaurant nimmt also zu. Gleichzeitig können Gutscheine die Liquidität erhöhen. 

  • Die Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) bietet auf ihrer Website einen Gutschein an, der in Läden und Restaurants dieser Gegend eingesetzt werden kann.
  • Die “Marienburg Monheim” verkauft über den eigenen Online-Shop nicht nur Waren, sondern auch Gutscheine für Grillseminare und Special Events.

Du willst mehr über Gutscheine erfahren? Ein Beitrag der IHKs München und Oberbayern befasst sich detailliert mit diesem Thema. 

Kundenbeziehungen online pflegen 

Den Kontakt zur Kundschaft kannst du über digitale Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat oder YouTube aufrechterhalten. Informiere sie dort über aktuelle Angebote, Öffnungszeiten und andere Services, die du ihnen anbieten willst. Erleichtere Kunden den Zugang zu deinen Informationen, indem du diese auch auf deiner eigenen Website anschaulich präsentierst. Du möchtest unabhängiger von den sozialen Netzwerken sein und deinen Abhol- und Lieferservice über andere Kanäle anbieten? Dann solltest du vielleicht auf einen eigenen Newsletter setzen. 

  • Das Restaurant “Kleine Schweiz” nutzt beispielsweise Facebook, um mit Kunden zu kommunizieren und diese über Angebote und die aktuelle Speisekarte zu informieren.
  • “Bunte Burger” verschickt regelmäßig einen Newsletter, der Interessierte über Special-Gerichte und die aktuelle Speisekarte informiert. 

Im Beitrag von Rapidmail erfährst du, worauf du bei einem Newsletter achten musst.  

Liefer- und Abholservices anbieten 

Wenn du deinen Kunden einen Liefer- oder Abholservice bietest, kannst du damit ein weiteres Geschäftsfeld für dich nutzen. Du kannst Waren zustellen oder Kunden können diese abholen. Überlege, ob du dafür mit einem lokalen Taxiunternehmen oder einem Logistikanbieter kooperieren willst. Diese können dir Fahrer und Fahrzeuge zur Verfügung stellen – du musst dich nur um die Gerichte kümmern. 

  • deineTorten.de bietet seinen Kunden einen schnellen und einfachen Lieferservice für seine Kreation in einem Online-Shop an.

Du kannst aber auch Portale für Liefer- und Abholservices als Alternative nutzen. Während des Lockdowns haben sich Händler und Gastronomen zusammengeschlossen, um solche Services gemeinsam anzubieten. Auf diversen Portalen können sich Kunden über lokale Bestellmöglichkeiten informieren. Auch Stadtmarketingorganisationen haben diese Idee in Gemeinden und Kommunen aufgegriffen und umgesetzt. 

  • Auf dem Portal Ennepe-Ruhr können Interessenten nach lokalen Händlern suchen und sich über deren Liefer- und Abholservices informieren.

Die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein bietet eine übersichtliche Checkliste für alle Gastronomen, die einen Liefer- oder Abholservice aufbauen wollen. 

Der Eindruck der Pandemie bleibt auch in der Gastronomie 

Es gibt gastronomische Einrichtungen, die mit viel Kreativität und harter Arbeit die Pandemie überstanden haben. Doch einige Bars, Cafés und Restaurants schafften das leider nicht und mussten deswegen schließen. 

Neue Geschäftszweige zu erschließen und viel mit potenziellen Kunden und Gästen zu kommunizieren, ist wichtig. Digitale Lösungen wie Websites und Kommunikationskanäle sollten nicht unterschätzt, sondern aktiv genutzt werden.  

Gastronomen müssen diese Aspekte im Auge behalten und täglich bei ihrer Arbeit einsetzen, denn wir wissen nicht, wann die nächste große Herausforderung ansteht.