Eines steht fest: Die Legalisierung von Cannabis wird kommen. Der Staat muss nur noch offene Fragen zu Anbau und Verkauf klären sowie einen passenden Gesetzesentwurf auf den Weg bringen.
Im folgenden Beitrag erklären wir dir, warum die aktuelle Regierung diesen Schritt gehen will und wann es so weit sein könnte.
Jahrzehntelang versuchten staatliche Stellen, den Cannabiskonsum durch entsprechende Regelungen zu kontrollieren. Trotz dieser politischen Vorgehensweise ist der Konsum weit verbreitet. Denn es gibt einen großen Schwarzmarkt, der diesen Bedarf deckt.
Cannabiskonsum hat damit einen hohen Grad an Normalität und gesellschaftlicher Akzeptanz erreicht. Diese Ansicht vertritt auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.. Wirfst du einen Blick auf die Infografik „Legalisierung von Cannabis“ der Deutschen Welle, ist dieser Trend auch weltweit zu erkennen. In Kanada und einigen US-Staaten ist der private Gebrauch beispielsweise legal. In Ländern wie Frankreich, Italien oder Norwegen ist der Konsum von Cannabis für medizinische Zwecke bereits erlaubt.
Eine Entwicklung, die vielleicht auch die Ampel-Koalition dazu bewegt hat, das Thema Cannabis-Legalisierung mit in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Welche Gründe hat der Staat noch?
Dafür hat die Ampel-Regierung tatsächlich mehrere gute Gründe:
Stimmen für und gegen die Legalisierung von Cannabis
Experten aus Gesundheit und Forschung stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Die Legalisierung könnte zur Zunahme des Konsums führen. Damit steigt laut Suchtmediziner Rainer Thomasius, der für das Uniklinikum Hamburg-Eppendorf und bei ZDFheute interviewt wurde, auch die Zahl der Menschen, die an Folgestörungen leiden könnten.
Andererseits wird die Entscheidung der Regierung beispielsweise vom Branchenverband Cannabiswirtschaft begrüßt. Der Sprecher des Deutschen Hanfverbands äußerte sich im November 2021 über die Entwicklung hoch erfreut: „Die neue Regierung orientiert sich […] an Fakten und geht international mutig voran.“
Ein genauer Zeitrahmen ist für das Vorhaben der deutschen Regierung noch nicht bekannt, gibt es Aufgaben und Probleme, wie beispielsweise die anhaltende Bekämpfung der Pandemie, um die sich die Regierung dringender kümmern muss.
Außerdem musst du berücksichtigen, dass der Prozess für eine entsprechend neue Gesetzgebung in Deutschland lange dauern kann. Bis ein Gesetz wirksam ist, können ein paar Monate vergehen. Wenn ein Gesetzesentwurf für die Legalisierung von Cannabis in diesem Frühjahr dem Parlament vorliegen würde, könnte ein entsprechendes Gesetz möglicherweise im Herbst dieses Jahres in Kraft treten.
Das geplante Gesetz bekommt eine Probezeit: Im Ampel-Koalitionsvertrag steht, dass das Gesetz nach vier Jahren überprüft werden soll. Auf diese Weise möchte die Regierung herausfinden, welche Auswirkungen die Legalisierung von Cannabis auf die gesamte Gesellschaft hat.
Mit dem Testlauf sollen auch Modelle zum Drugchecking getestet werden. Darunter kannst du eine chemische Analyse von Betäubungsmitteln verstehen. Mit Drugchecking lassen sich vor allem gesundheitsschädliche Stoffe schnell herausfinden. Auf dem Schwarzmarkt gekaufte Betäubungsmittel könnten aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung einfacher identifiziert werden.
Ein erster Gesetzesentwurf muss viele noch offene Fragen klären: Wer könnte den Cannabisverkauf übernehmen? Wer darf Cannabis anbauen? Wie kann der legale Anbau überprüft werden? Unklarheit herrscht auch darüber, ob du für deinen Eigenbedarf Pflanzen selbst züchten darfst.
Schlussendlich hätte die Legalisierung von Cannabis in Deutschland einige Vor- und Nachteile. Diese könnte auch einen Einfluss darauf haben, ob es ein Gesetzesentwurf durch den Bundestag und Bundesrat schafft.
Vorteile der Cannabis-Legalisierung:
Nachteile der Cannabis-Legalisierung: