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Cannabidiol: Was man über CBD in Deutschland wissen muss

Geschrieben von Clarissa | 08.04.2021 10:46:48

Zu Cannabidiol (CBD) gibt es in Deutschland viele Unklarheiten, nicht nur, was Gesetze und Richtlinien angeht. Wenn du die anhaltende Diskussion zu CBD verfolgt hast, dann weißt du, dass es zwei Parteien gibt: Die einen sind von der Wirkung überzeugt und die anderen nicht. Wer hat recht?

Die Frage lässt sich tatsächlich nicht so einfach beantworten, denn die medizinischen Wirkungen von Cannabis für Menschen sind noch nicht gänzlich erforscht. Da es Menschen gibt, die von der Wirkungskraft überzeugt sind, existiert auch ein Markt, der entsprechende Produkte verkauft. Erfahre, was hinter Cannabidiol steckt und wie die Rechtslage dazu in Deutschland aussieht.

 

Was ist Cannabidiol?

Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der aus der Hanfpflanze gewonnen wird. CBD ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid – der Oberbegriff für alle im Hanf enthaltenen Stoffe – aus dem weiblichen Hanf oder Cannabis. Dem Cannabidiol werden häufig entkrampfende, entzündungshemmende und angstlösende Wirkungen zugeschrieben. Diese konnten nur teilweise mit Tierversuchen bestätigt werden. Weitere Effekte werden immer noch erforscht und sind damit zu 100 Prozent belegt. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Untersuchungen vorgenommen und CBD als sicher eingestuft.

Auch Tetrahydrocannabinol (THC) ist in den Blättern, Blüten und Stängeln der Hanfpflanze enthalten. Anders als CBD ist THC eine psychoaktive Substanz, der eine berauschende Wirkung zugeschrieben wird.

 

Wie entfaltet CBD seine Wirkung im Körper?

Im Nervensystem eines Menschen gibt es Cannabinoid-Rezeptoren. An diese Rezeptoren können die Wirkstoffe einer Hanfpflanze andocken. Wie du bereits weißt, zählen zu diesen Cannabinoiden THC und CBD, aber auch Cannabinol (CBN) und Cannabichromen (CBC) gehören dazu.

Es gibt zwei verschiedene Typen von Rezeptoren. Typ-1-Rezeptoren sitzen im zentralen Nervensystem. Bei unterschiedlichen Schädigungen der Nerven sowie neurodegenerativen Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer wird beispielsweise untersucht, welche Auswirkungen die Einnahme von CBD hat.

Typ-2-Rezeptoren befinden sich im Fortpflanzungs-, Immun- und Verdauungssystem. Sie kommen aber auch in Augen, Drüsen, Haut, Knochen und Lunge vor. Viele Berichte zur Anwendung von Cannabinoiden bei Krankheiten und anderen Beschwerden sind häufig mit diesen Organen verknüpft. Neben Wirkstoffen der Hanfpflanzen produziert der menschliche Körper, aber auch selbst Endocannabinoide. Diese können auch an die gerade eben genannten Rezeptoren-Typen andocken.

 

 

Wer nimmt CBD zu sich und wie wird es konsumiert?

Am häufigsten wird Cannabidiol von Menschen eingenommen, die unter Schmerzen, Krämpfen, Menstruationsbeschwerden oder unter Schlafproblemen leiden. CBD wird aber angeblich auch von Personen mit Arthrose oder Arthritis konsumiert, weil der Wirkstoff angeblich gegen die Beschwerden, die durch diese Krankheiten ausgelöst werden, helfen soll. Darüber hinaus soll CBD auch gegen Angstzustände, Depressionen oder Übelkeit helfen.

Es gibt unterschiedliche Produkte und damit auch Möglichkeiten, um CBD einzunehmen. Dazu zählen Cremes, Hautpflegeprodukte, Kapseln, Öle, Salben und Tees. Mittlerweile ist es auch möglich, CBD zu rauchen – per Vaporizer oder als Liquid für die E-Zigarette. Öle eignen sich aber keinesfalls zum Rauchen, da diese nicht darauf ausgelegt sind, erhitzt zu werden.

 

CBD-Rechtsgrundlage: Was ist in Deutschland erlaubt und was nicht?

Cannabidiol ist kein medizinischer Cannabis. Dieser darf in Deutschland nur von Apotheken ausgegeben werden. Nur Patienten mit einem Rezept vom Arzt können diesen Cannabis erhalten.

Die Rechtsgrundlage zu CBD ist weitaus weniger klar als beim medizinischen Cannabis. Als Reinstoff unterliegt es derzeit nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Komplizierter wird es, wenn es um die Blüte geht. Grundsätzlich steht im BtMG, dass alle Bestandteile der Cannabispflanze verboten sind. Die Ausnahme bilden speziell zertifizierte Nutzhanf-Sorten aus der EU.

Aber auch Hanfpflanzen, deren THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt und die nur für gewerbliche oder wissenschaftliche Zwecke genutzt werden, sind davon ausgenommen. Das gilt aber nur, wenn ein Missbrauch ausgeschlossen ist. Diese offene Formulierung bietet sowohl Behörden als auch Verkäufern eine gewisse Auslegungsfreiheit. Keiner der beiden Parteien weiß, wie das Gesetz genau auszulegen ist. Eine einheitliche Regelung fehlt nach wie vor.

CBD wurde von der EU-Kommission als „Novel Food“ klassifiziert. Alle Lebensmittel, die vor Mai 2015 in kleinerem Umfang konsumiert wurden, zählen dazu. Für eine Zulassung müsste demnach ein passender Antrag gestellt werden. Welche CBD-Produkte unter diese Zulassungspflicht fallen, ist unklar. Der dazugehörige Wirtschaftszweig nimmt immer weiter an Größe an. Wer CBD verkaufen will, erhält eine Zulassung nur nach vorheriger Sicherheitsprüfung. Diese Einstufung zählt laut der Verbraucherzentrale auch für CBN, CBC und CBG (Cannabigerol). Die rechtliche Grundlage zu CBD hängt nicht nur jetzt, sondern voraussichtlich auch für die nächsten Jahre in der Luft.

 

Der THC-Richtwert von 0,2 Prozent

Wenn sich der CBD-Markt an den THC-Richtwert hält, kommt es laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu keinen bedenklichen Wirkungen. Das BfR weist aber auch darauf hin, dass es sich bei dieser Zahl nur um einen vorläufigen Richtwert handelt. Noch ist unklar, wie die Wirkung von THC und die jeweilige Dosis voneinander abhängig sind. Produkte, die entsprechend gemessen werden, überschreiten diesen Richtwert laut BfR immer wieder.

 

 

CBD ist in Deutschland erlaubt – unter bestimmten Bedingungen

Cannabidiol kannst du legal am deutschen Markt erwerben. Allerdings darf CBD nur als Nahrungsergänzungsmittel oder als Kosmetikartikel verkauft werden. Solche und andere Produkte dürfen aber nicht verkauft werden, wenn der Verkäufer eine heilende Wirkung von CBD verspricht. Dann würde das Produkt automatisch als Heil- oder Arzneimittel gelten. Handel kann mit Cannabidiol betrieben werden, wenn in einem Produkt nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten sind.

CBD ist auch mit herkömmlichen Tabakprodukten gleichgestellt. Du darfst es überall an Orten verwenden, an denen du auch Zigaretten rauchen darfst. Wenn du dich für CBD-Produkte zum Rauchen interessierst, bist du immer auf der sicheren Seite, wenn du diese in einem deutschen Online-Shop bestellst oder in einem seriösen Laden in Deutschland kaufst.